Investor Tim Brauer, der das Valckenberggelände von der Familie Steifensand erworben hatte, denkt darüber hinaus noch deutlich weiter. Nachdem Politik und Stadtverwaltung zuletzt beschlossen haben, das Andreasquartier mit dem alten Gesundheitsamt und früheren Landratsamt zu verkaufen, will er sich auch hierum bemühen. Er habe auch hier bereits konkrete Ideen, wolle aber in der laufenden Ausschreibung noch keine Details dazu nennen, so Brauer gegenüber dieser Zeitung. Wie berichtet nutzt die Stadt hierfür ein besonderes Verfahren, die sogenannte Konzeptvergabe. Das bedeutet, dass nicht derjenige den Zuschlag erhält, der das meiste Geld bietet, sondern der, der das beste Konzept einreicht. Deshalb schweigt Brauer bislang lieber.
Brandschutz ist riesige Herausforderung
Der Bereich rund um das Andreasquartier und den Weckerlingplatz sowie das Hochstift bis hin zum jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ soll komplett überplant werden und zu einem touristischen Zentrum werden. Damit rückt der Weckerlingplatz als zentraler Ort dieses Quartiers mit Blick zum Dom und dem städtischen Museum in den Fokus.
Um diese umfangreiche Überplanung finanzieren zu können, hat die Stadt Gelder aus dem Städtebauförderprogramm beantragt. Sie kann mit rund zehn Millionen Euro rechnen, das wurde jetzt beim Besuch des Innenministers Roger Lewentz noch einmal deutlich. Die ersten 1,1 Millionen habe er quasi mit dabei, damit das Projekt starten könne, so Lewentz. Auch die restlichen Zuschüsse können offenkundig eingeplant werden: „Ich wäre nicht gekommen, wenn ich da Bedenken hätte“, so der Innenminister. Allerdings müsse die Stadt dazu „ihre Hausaufgaben machen“, also insbesondere rechtzeitig die geforderten Unterlagen mit den Konzepten einreichen. Über zehn Jahre läuft das Programm. „In zehn Jahren sollte es auch fertig sein, wir verlängern das nicht gerne.“
Was wird aus Museum?
Investor Tim Brauer hatte den Minister auch durch die umfangreichen, historischen Gewölbekeller unterm Valckenberg-Areal geführt. Alle sind sich einig, dass dieser ganz besondere Ort unbedingt genutzt werden muss, mit gastronomischen Angeboten etwa, auf jeden Fall für Veranstaltungen. Der Brandschutz allerdings ist eine riesige Herausforderung. Er war schon vor Jahren dafür verantwortlich, dass der benachbarte Stiftskeller schließen musste.
Dr. Josef Matthes, der für den Altertumsverein auch an dem Rundgang durchs Museum Andreasstift dabei war, machte Lewentz noch auf ein Sorgenkind aufmerksam: Zwar wird das Erdgeschoss für die Luther-Ausstellung hergerichtet, doch was die Obergeschosse und damit verbunden die Frage der Konzeption des stadtgeschichtlichen Museums anbetrifft, gibt es noch keine konkreten Aussagen.